Kos
Wieder einmal wird die Ägäis zu einer wichtigen Eintrittspforte für schutzsuchende Menschen auf ihrem Weg nach Europa.
Wir beobachten seit Ende 2023 einen Anstieg von Flüchtenden in Griechenland und somit auch auf der Insel Kos. Da die Fluchtrouten durch Mauern, Zäune und Grenzschützer:innen zu großen Teilen versperrt sind, wählen viele den gefährlichen Weg über das Ägäische Meer. Gegenüber dem Jahr 2022 hat sich ihre Zahl verdreifacht.
Die Camps auf den griechischen Inseln sind chronisch überbelegt und die ohnehin schon unzumutbaren Situation für die Geflüchteten verschärft sich somit weiter.
Im Dezember letzten Jahres lebten im CCAC (Closed Controlled Acces Center) von Kos mehr als 3.300 Menschen. In einer Einrichtung, die auf wesentlich weniger Menschen ausgelegt ist. Die Versorgung ist katastrophal. Der Zugang zu Wasser und Nahrung ist sehr begrenzt. Medizinische Versorgung im Camp gibt es so gut wie keine und das nächste Krankenhaus ist 15 Kilometer entfernt und, da Kos auch eine touristisch stark frequentierte Insel ist, kann dieses dem Ansturm von Patient:innen, insbesondere in der Saison, nicht gerecht werden. Immer wieder hören wir Geschichten davon, dass Geflüchtete im Krankenhaus abgewiesen werden. Übersetzung für Geflüchtete gibt es ebenfalls keine.
Wer seinen Asylentscheid erhalten hat, muss aus dem Camp auszuziehen. Allerdings können viele die Insel dann nicht verlassen, weil ihnen die finanziellen Mittel dazu fehlen oder weil ihre Papiere noch nicht ausgestellt wurden. Zurzeit leben neben den etwa 2.000 Menschen im Camp deswegen noch mehrere Hundert auf der Insel, viele von ihnen sind obdachlos.
Wir haben uns aus diesen Gründen dazu entschieden, eine mobile medizinische Versorgungsstation, die von freiwilligen Mediziner:innen betrieben wird, auf Kos aufzubauen. Ziel ist es, einerseits den Menschen im Camp dringend benötigte medizinische Grundversorgung zukommen zu lassen und andererseits auch die Geflüchteten, die auf den Straßen von Kos leben, zu unterstützen. Und dafür brauchen wir deine Hilfe. Mit deiner Spende hilfst du uns nicht nur Medikamente und Wundmaterialien zu besorgen, sondern du beteiligst dich auch an den Kosten für die Infrastruktur der mobilen Einheit sowie den Transportkosten.
Bitte unterstütze unsere Arbeit, denn Gesundheit ist ein Menschenrecht!